// Phosphor-Entdeckung //

Der deutsche Apotheker und Alchemist Henning Brand (1630 -1692) entdeckte Phosphor bei dem Versuch, den Stein der Weisen zu finden.

Um 1669 erhitzte er Rückstände von abgekochtem Urin auf seinem Ofen, bis die Rückstände glühend heiß waren, als plötzlich Dämpfe und eine Flüssigkeit austrat, die in Flammen aufging.
Er konnte die Flüssigkeit in einem Glas auffangen und abdecken, wo sie sich verfestigte und weiterhin einen hellgrünen Glanz abgab. Er nannte es „kaltes Feuer“ und die Substanz erhielt später den Namen phosphorus (aus dem Griechischen für Lichtträger)

Phosphor muss für einen Alchemisten des Mittelalters Ehrfurcht gebietend gewesen sein: Es war scheinbar ein Produkt des Menschen und schien mit einer "Lebenskraft" zu leuchten, die mit der Zeit nicht nachließ (im Gegensatz zu dem kurz zuvor entdeckten „Bologna-Stein“ der erneut dem Licht ausgesetzt werden musste). Brand hielt seine Entdeckung zunächst geheim, wie es Alchemisten der damaligen Zeit taten, und versuchte erfolglos den Phosphor zur Goldproduktion zu nutzen.

Anleitung

Sein Rezept war:
  1. Kochen Sie den Urin, um ihn zu einem dicken Sirup zu reduzieren.
  2. Erhitzen, bis ein rotes Öl daraus destilliert ist, und ziehen Sie es ab.
  3. Lassen Sie den Rest abkühlen, der aus einem schwarzen, schwammigen Oberteil und einem salzigen Unterteil besteht.
  4. Das Salz entsorgen, das rote Öl wieder in das schwarze Material mischen.
  5. Diese Mischung 16 Stunden lang stark erhitzen.
  6. Zuerst entstehen weiße Dämpfe, dann ein Öl, dann Phosphor.
  7. Der Phosphor kann zur Verfestigung in kaltes Wasser geleitet werden.

Chemische Reaktion

Die chemische Reaktion, über die Brand stolperte, war wie folgt:

Urin enthält Phosphate PO(4)(3-) als Natriumphosphat (d.h. mit Na+) in Form von mikrokosmischem Salz und verschiedene organische Stoffe auf Kohlenstoffbasis. Unter starker Hitze reagieren die Sauerstoffatome aus dem Phosphat mit Kohlenstoff: es entsteht Kohlenmonoxid (CO) sowie gasförmiger elementarer Phosphor (P). Der Phosphor kondensiert unterhalb von 280°C zu einer Flüssigkeit und erstarrt unterhalb von etwa 44°C (je nach Reinheit) dann zu einem weißen Phosphor-Allotrop. Dieselbe elementare Reaktion wird auch heute noch eingesetzt (jedoch mit Phosphaterzen aus Minen, Kohle als Kohlenstoff-Lieferant und in Elektro-Öfen).

Effizienz

Das Rezept von Brand brachte weitaus weniger Phosphor hervor, als möglich gewesen wäre. Der von ihm entsorgte Salzanteil enthielt den größten Teil des Phosphats. Er verwendete etwa 5.500 Liter Urin, um nur 120 Gramm Phosphor zu produzieren. Hätte er den gesamten Rückstand zermahlen, hätte er ein Vielfaches synthetisieren können (1 Liter erwachsener menschlicher Urin enthält etwa 1,4 g Phosphorsalze, was etwa 0,11 g reinem weißen Phosphor entspricht).

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