// Selbstmord von Sokrates //

Der Tod des griechischen Philosophen Sokrates bleibt ein Mysterium. Historisch belegt ist seine Verurteilung zum Tode durch ein Gericht in Athen. Wie damals üblich, wurde die Hinrichtung nicht durch einen Henker vollstreckt, sondern man brachte den Verurteilten einen „Schierlingsbecher“ in die Gefängniszelle, mit der impliziten Aufforderung, diesen auszutrinken.

Der Schierling gehört zu den giftigsten einheimischen Pflanzenarten. Der Wirkstoff ist das Pseudoalkaloid Coniin, das für Erwachsene Menschen in einer Dosis von 0,5 bis 1 g tödlich ist.

Was genau in den Letzen Stunden des Sokrates genau geschah, ist nicht sicher überliefert und bis heute Gegenstand von Interpretationen und Vermutungen.
Unbezweifelt ist, dass er zum Becher griff und dessen Inhalt trank und damit sein Leben beendete. Ob dies als „Selbstmord“ oder als Akzeptanz des Urteils zu deuten ist, wird im folgenden erläutert.

Sokrates hinterließ keine ausgearbeitete Philosophie. Von ihm sind keine schriftlichen Zeugnisse erhalten. Die Überlieferung seines Lebens und Denkens beruht hauptsächlich auf den Schriften seiner Schüler Platon und Xenophon.

Verurteilung

Sokrates war eine bekannte Persönlichkeit im antiken Athen. Er suchte oft das Gespräch mit Zeitgenossen auf den öffentlichen Plätzen der Stadt und stellte ihnen Fragen aller Art. Er nutze diese Diskussion, um sein Gegenüber zu einer klaren Aussage über die Bedeutung gewisser Begriffe herauszufordern. Da er nicht behauptete, mehr zu wissen als seine Gesprächspartner (Ich weiß, dass ich nichts weiß.), endeten die Dialoge häufig im Unbestimmten. Es wurde also nicht wirklich definiert was unter Begriffen wie Frömmigkeit, Tapferkeit oder Besonnenheit zu verstehen ist.
Es war eines der Ziele von Sokrates, seinen Zeitgenossen vor Augen zu führen, dass sie unbestimmte bis dubiose Vorstellungen der realen Welt in ihren Köpfen mit sich herumtrugen. Und genau dies löste den Widerstand der herrschenden Kaste aus.

Die philosophischen Aktivitäten des Sokrates erschütterten das vertraute, überlieferte und scheinbar gesicherte Wissen und stellten traditionelle Überzeugungen in Frage. Die Anklage lautete denn auch:
„Sokrates versündigt sich durch Ableugnung der vom Staate anerkannten Götter sowie durch Einführung neuer göttlicher Wesen; auch vergeht er sich an der Jugend, indem er sie verführt. Der Antrag geht auf Todesstrafe.“
Bei dem Prozess waren und Hunderte von Athenern zugegen. In seiner Verteidigungsrede widersprach Sokrates allen Punkten der Anklage, aber ohne Erfolg. Tatsächlich hatte er die traditionellen Götter nicht verleugnet und auch die Jugend nicht verführt, sondern zu einer guten Lebensführung ermahnt.

Der Prozess gegen Sokrates 399 v. Chr. ist – zum Teil nicht übereinstimmend – sowohl von Platon als auch von Xenophon überliefert. Beide Autoren nutzen aber die Gelegenheit, die Ereignisse im Sinne ihrer jeweils eigenen Ziele darzustellen.

Tod

Es war eine gängige Praxis im antiken Athen, das zum Tode Verurteilte aus dem Gefängnis fliehen konnten, wenn sie vermögende und einflussreiche Freunde besaßen (hoch lebe die Demokratie).

Sokrates lehnte diese Option ab. Er habe, so sagte er seinem Freund Kriton, während seines ganzen Lebens die Gesetze geachtet und wolle dies auch im Angesicht des Todes tun, auch wenn ihm Unrecht geschehen sei. Doch Unrecht zu leiden sei immer noch besser als Unrecht zu tun. Zudem müsse ein Mann dort, wo ihn der Gott hinstelle, ausharren. So starb er denn, im Beisein seiner Freunde, im Alter von 71 Jahren.

Auch im Angesicht des Todes, bewahrte er seinen Sinn für Humor und Ironie. Als seine Frau Xanthippe sagte: “Du stirbst ungerechterweise“, erwiderte er: Wäre es dir lieber, ich sterbe gerechterweise?“

Kurze Übersicht aller zur Kategorie Tod (175) // Gift (193) zugeordenten Fakten.

Regeln für die Zusammenfassung: unser Steckbrief ist kurz & knapp, in einer klaren Sprache auf Deutsch geschrieben und nennt die Dinge beim Namen.
Sowohl die Bedeutung, als auch die Definition und Herkunft des Begriffs sowie seine Abkürzung wird in einer prägnanten Übersicht, die die wichtigsten Inhalte enthält, verständlich erläutert. Wenn es der Sachverhalt erlaubt, werden die Daten in einer Tabelle als Liste präsentiert.

Schon gewusst ...

Taj Mahal ...


Wir haben hier zahlreiche interessante, manchmal lustige bzw. unglaubliche historische Fakten zusammen getragen. Zur Übersicht aller interessanten Fakten & wissenswerten Tatsachen zum Thema Geschichte.

Bei Objekten aus der realen Welt werden selbstverständlich auch die Dimensionen wie Höhe, Breite, Tiefe und Länge, Gewicht, bzw. Entfernung, Geschwindigkeit sowie die Zusammensetzung mit in die Analyse einbezogen. Das erklärte Ziel dieser Einträge ist, zur Verbreitung des gesicherten Wissens auf einer soliden Basis beizutragen.