// Bullengraben //

Der Bullengraben liegt im Berliner Bezirk Spandau und führt vom alten Dorfkern Staakens über rund 5 Kilometer nach Osten zur Havel, in die er, im letzten Stück unterirdisch verrohrt, nördlich des Burgwalls mündet.

Der Graben ist ein bereits im 7. Jahrhundert kultivierter Wassergraben im Berliner Urstromtal und wurde über Jahrhunderte zur Drainage der feuchten Niederung genutzt.
Nach der Sanierung erreicht die betonierte Sohle des Bullengrabens eine Breite von 1,30 Metern und eine Höhe von 40 Zentimetern.

Grünanlagen

Die Breite der umgebenden Grünanlagen schwankt zwischen rund 30 und 200 Metern. Sie ist mit Spiel- und Sportplätzen, Rodelhügel, Erholungsflächen, Brücken, Stegen (über die Bullenwiese) ausgestattet.

Der etwa 4 Meter breite und mit glattem Asphalt belegte Bullengrabenweg (Nr. 20 der 20 grünen Hauptwege Berlins) steht Fußgängern, Radfahrern und Skatern zur Verfügung. Im letzten Teilstück bezieht der Grünzug den Burgwallgraben und eine rund 100 Meter lange Promenade an der Havel ein.
Er verbindet wiederhergestellte Feuchtwiesen, renaturierte Gewässer, Spiel- und Erholungsflächen. Neue Brücken und Stege ermöglichen einen behutsamen Zugang zu den Gewässern und zu ökologisch wertvollen Grünbereichen.

Sanierung

Die Bahn hatte nach der Wiedervereinigung im Großen Still neue Gleise verlegt (u.a. Schnellbahnstrecke Hannover Berlin), um Spandau besser an ihr vorhandenes Streckennetz anzubinden und dazu auch Grünflächen in Anspruch genommen.

Derartige Eingriffe in Natur und Landschaft müssen, so fordert es das Bundesnaturschutzgesetz, ausgeglichen werden. Im Rahmen einer Ersatzmaßnahme durch die DB ProjektBau wurde das Gebiet daher zwischen 2004 und 2007 saniert. Auf einer Fläche von fast 30 Hektar und mit einer Investition von rund 14 Millionen Euro wurden innerstädtische Grünflächen neu gestaltet

Die Maßnahmen umfassten im Einzelnen (Zahlen & Fakten):

  • Baumpflanzungen: 750 Stück
  • Fuß- und Radwege: 8 km Länge
  • Pflanzmaßnahmen auf: 91.000 m²
  • Pflegemaßnahmen auf: 46.000 m²
  • Spielflächen auf: 3.700 m²
  • Brücken, Stege, Plattformen: 14 Stück

Für die Schaffung der Gesamtanlage erhielt die Deutsche Bahn 2008 den Gustav-Meyer-Preis (ersten städtischer Gartenbaudirektors Berlins), der seit 1995 alle zwei Jahre für hervorragend geplante öffentliche Grün- und Parkanlagen vergeben wird.

Geschichte

Der Bullengraben erhielt seinen Namen vermutlich vom slawischen Wort für Heuballen. Der Graben diente seit Jahrhunderten der Entwässerung der feuchten Niederung westlich der Havel und ermöglichte so Weide- und Heuwirtschaft.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts setzte um den Bullengraben die städtische Besiedlung ein. Seit etwa 40 Jahren dient der Bullengraben auch zur Aufnahme des Regenwassers aus den Stadtquartieren West-Spandaus, das bei Starkregen in den Bullengraben geleitet wird. Um das Wasser aufnehmen zu können, wurde der Bullengraben stark ausgebaut und hat so seine heutige geometrische Form erhalten. Im vergangenen Jahrzehnt wurden weitere neue Stadtquartiere am Stadtrand an das Regenwasser-Abflusssystem Bullengraben angeschlossen und ein zusätzliches Rückhaltebecken gebaut.

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