// Des Teufels Advokat //

Der Advocatus Diaboli (lateinisch wörtlich: Anwalt des Teufels) bezeichnet die Strategie, in einem Streit zunächst bewusst die Position des Gegners einzunehmen, jedoch nur, um ihn dann schlussendlich doch zu widerlegen.

Historisch war es innerhalb der katholischen Kirche, seit Papst Leo X (1513 - 1521), eine offizielle Position im Prozess der Selig- und Heiligsprechung: eine, die gegen die Heiligsprechung eines Kandidaten argumentierte, um Charakterfehler oder falsche Darstellung der Beweise für die Heiligsprechung aufzudecken.
Es war Aufgabe dieser Person, den Charakter des Kandidaten skeptisch zu betrachten, nach Löchern in den Beweisen zu suchen, zu argumentieren, dass alle dem Kandidaten zugeschriebenen Wunder betrügerisch waren, und so weiter. Der Advokat des Teufels widersetzte sich dem Advokat Gottes (lateinisch: Advokat Dei), dessen Aufgabe es war, für die Heiligsprechung zu argumentieren.

Die Zahl der Heiligsprechungen stieg von 330 zwischen 1588 und 1978 auf 483 unter dem Pontifikat von Johannes Paul II. (1978-2005, das sind durchschnittlich 18 Heiligsprechungen pro Jahr).

Im Volksmund beschreibt der Begriff des Advocatus Diaboli jemanden, der aus einem bestimmten Blickwinkel eine Position einnimmt, mit der er nicht unbedingt einverstanden ist (oder einfach eine alternative Position zu der akzeptierten Norm), um zu diskutieren oder den Gedanken weiter zu vertiefen. Obwohl dieser idiomatische Ausdruck alt ist, ist er einer der populärsten Idiome der Gegenwart, mit denen das Konzept des Argumentierens gegen etwas zum Ausdruck gebracht wird, ohne sich tatsächlich dem Gegenteil zu verpflichten.

Rhetorische Beispiele:
Aber nehmen wir doch einmal die Rolle des Advocatus Diaboli ein …

Hat der Kritiker überhaupt keine Ahnung vom Fachgebiet, so kann er leicht in die Rolle des Advocatus Diaboli schlüpfen und gerade das loben, was vorsichtig kritisiert werden sollte.

Intellektuelle spielen in Gesprächen gerne des Teufels Advokat: Anstatt brav „Ja, ja“ zu sagen und am Rotwein zu nippen, präsentieren sie überraschenden Argumente.
Regeln für die Zusammenfassung: unser Steckbrief ist kurz & knapp, in einer klaren Sprache auf Deutsch geschrieben und nennt die Dinge beim Namen.
Sowohl die Bedeutung, als auch die Definition und Herkunft des Begriffs sowie seine Abkürzung wird in einer prägnanten Übersicht, die die wichtigsten Inhalte enthält, verständlich erläutert. Wenn es der Sachverhalt erlaubt, werden die Daten in einer Tabelle als Liste präsentiert.

Schon gewusst ...



Der Begriff Religion kann definiert werden als ein kulturelles System von bestimmten Verhaltensweisen und Praktiken, Weltanschauungen, Texten, heiligen Orten, Prophezeiungen, Ethiken oder Organisationen, das die Menschheit mit übernatürlichen, transzendentalen oder spirituellen Elementen in Beziehung setzt. Es gibt jedoch keinen wissenschaftlichen Konsens darüber, was genau eine Religion ausmacht. Zur Übersicht aller interessanten Fakten & wissenswerten Tatsachen zum Thema Religion.

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