// Haustiere als Ware //

Sie werden geliebt, verhätschelt, ihrer natürlichen Bedürfnisse beraubt. Rund 100 Millionen Haustiere leben in deutschen Wohnzimmern; überwiegend Vögel, Fische, Nager, Katzen und Hunde. Aber auch immer öfter schmücken sich selbsternannte TierfreundInnen mit exotischen Lebewesen. Ein Milliarden-Geschäft!

Tierhaltung

Wie der Mensch sein Tier haben will, wird es „produziert“; Tierdealer erfüllen alle Wünsche. In Zoogeschäften werden Hamster, Meerschweinchen, Kaninchen, Katzen oder Hunde hinter den Ladenscheiben angeboten, wie in anderen Fachgeschäften Gegenstände und Sachen, Staubsauer oder Kühlschränke z. B. Für die Zoogeschäft-Betreiber ist das Tier ein rein materieller Gegenstand; nur der Profit zählt! Die Bedürfnisse der Tiere spielen keine Rolle.
Statt uneingeschränkter Freiheit, dem Sitzen in Baumkronen oder dem Körnerpicken, sind Vögel in Zoogeschäften zur Bewegungslosigkeit verdammt! Apathisch sitzen sie auf ihren Stangen, können kaum ihre Flügel ausbreiten. Statt dem Grün in freier Natur bietet ihnen der beengte Lebensraum im Käfig nur Gitterstäbe und Plastik. Die Vögel können weder im Sand scharren, noch ein Bad im Wasser nehmen, oder auf dem Ast eines Baumes sitzen.

Damit die Menschen mit ihrer vermeintlichen Tierliebe unsere Mitgeschöpfe in ihre Wohnzimmer oder Käfige sperren können, treibt die gigantische Heimtier-Branche den Markt an. Jährlich macht sie Umsätze von bis zu einer Milliarde Euro. Davon entfallen etwa 200 Millionen Euro auf den Kauf neuer Tiere. Der Rest wird für Zubehör und Futter ausgegeben. Um die Heimtiere zu ernähren, werden Rind, Huhn, Schwein und andere armselige Tiere zu Dosenfutter zerhackt.

Züchter

Die Gier nach Jungtieren treibt die Zucht in die Höhe. Tiere, die nicht verkauft werden, werden getötet. Nach schnell wechselnden Modetrends werden die Tiere zu Krüppeln gezüchtet. Beispiele für Qualzuchten bei Hunden sind der Mops oder der Boxer; man hat ihnen eine so kurze Nase angezüchtet, dass er an dauernder Atemnot leidet. Die Kurzatmigkeit dieser Tiere steigert sich schon bei leichter körperlicher Anstrengung zu einem qualvollen Ringen nach Luft. Und obwohl in Deutschland und Österreich das Kupieren (Zuschneiden) von Hundeohren und –schwänzen verboten ist, gehen die Züchter ins benachbarte Ausland, wo die blutigen Eingriffe straffrei durchgeführt werden. Das Paradoxe dabei ist, dass die Einfuhr von diesen verstümmelten Tieren nicht verboten ist.

Bei „Extrem-Persern“ wurde das Nasenbein durch die Züchtung so verkürzt, dass die Nase knapp unterhalb der Augen sitzt. Folge: die Katze leidet unter chronischer Atemnot, ununterbrochen läuft rotbrauner Schleim aus den Augen. Nur mit monatlicher Verabreichung von Antibiotika können „Extrem-Perser“ überleben.
Der Carrier-Taube haben Frankensteins Tierzüchter eine tumorähnliche Riesenwarze auf den Schnabel gepflanzt. Die Tauben sind dadurch stark sehbehindert, können nur erahnen, wo sie ihr Fressen finden. Außerdem leiden die Vögel unter Atemnot, weil ihre Nasenlöcher durch die Riesenwarze zu gewuchert sind und sie durch ihre Schnäbel atmen müssen.

Fragen

Bevor man aber ein Haustier zu sich nimmt, muss man sich folgendes gut überlegen:
  • Mag die Familie Tiere wirklich oder ist die Begeisterung nur ein kurzes Strohfeuer? Beachte: Tiere sind keine Geschenke, die man einfach nach Gebrauch weglegen darf!
  • Habe ich genug Zeit fürs Gassi gehen fünfmal am Tag mit einem langen Spaziergang, fürs tägliche Füttern und tägliche Ausmisten der Käfigtiere? Beachte: Käfigtiere brauchen (wie Hund und Katze auch) immer frisches Futter und frisches Wasser (so wie wir auch), man muss ihren Käfig ständig, also täglich sauber halten. Habe ich zuhause genug Platz für ein oder mehrere Katzen-/Hundebettchen bzw. für einen großen Käfig?
  • Was genau braucht mein Haustier, um glücklich zu sein? Beachte: nicht nur Futter, Wasser und Auslauf braucht ein Haustier; unsere Haustiere brauchen viel Liebe, viele Streicheleinheiten und gute Worte.
  • Was geschieht mit meinem Haustier, wenn die Familie in den Urlaub fährt? Habe ich einen Pflegeplatz bei Tierfreunden oder macht die Familie sowieso tierfreundliche Urlaube, bei denen z. B. ein Hund immer mitfahren kann?

Wenn mein Haustier einmal alt ist und sterben muss, bzw. so schwer krank ist, dass es sterben muss, dann lass es bei seinem letzten Gang nicht alleine; sag nicht: Ich kann so etwas nicht sehen, es soll daher in meiner Abwesenheit geschehen!! Mit dir an seiner Seite ist jede Not und Angst leichter zu ertragen!

Wenn die Familie ein Haustier zu sich nimmt, dann holt es BITTE aus dem Tierheim, denn da gibt es viele traurige Tiere, die auf einen guten Platz bei netten Menschen warten.
Damit die Endstation nicht Tierheim heißt, entscheiden Sie sich für ein Tier aus dem Tierheim. Bitte geht NICHT in die Tierhandlung, denn der Tierhändler interessiert sich nur für das Geld, das er mit euch verdient und nicht, ob es den Tieren, die er verkauft auch wirklich gut geht!
Damit ich nicht zu großem Tierleid und zu den ohnehin schon überfüllten Tierheimen auch noch meinen Beitrag leiste, lasse ich meine Katze, meinen Kater oder meinen Hund vom Tierarzt operieren (sterilisieren, kastrieren).
Käfigtiere wie Hasen, Vögel und Fische sind nur bedauernswerte Haustiere, da der Käfig bzw. ein Aquarium ein Gefängnis sind und niemals Ersatz für die Freiheit sein können.

Ein Tier gehört nicht mir, es ist nicht mein Besitz;
ein Tier gehört ZU mir!



Exotische Tiere

Fische, Land- und verschiedene Wasserschildkröten, Papageien, Beos, Wellensittiche, Kakadus, exotische Spinnen und Schlangen, Krebse usw. zählen zu den exotischen Tieren.
In heimischen Wohnzimmern leiden aber nicht nur Hunde, Katzen und Nager. Sondern mehr und mehr auch exotische Tiere. Diese Tiere leben in exotischen Ländern weit weg in Asien, Afrika oder Südamerika. Dort werden sie von Tierfängern, die sich nur für Geld interessieren, mit großen durchsichtigen Netzen oder starken Klebebändern gefangen.
Geraubt aus der Natur ihrer Heimatländer werden sie über tausende Kilometer in ein fremdes Klima, in eine artfremde Umgebung verschleppt und verhökert.
Beispiel Senegal: schon beim Fang sterben ca. 50 % der gefangenen Papageien, da die Tiere oft tagelang ohne Futter und Wasser in der prallen Sonne in den Netzen oder Klebebändern ausharren müssen. Sie haben große Angst und sind verzweifelt; sie wollen zu ihren Familien zurück, die nach ihnen rufen.
Die Tierfänger sind nicht zimperlich und reißen die verängstigten und durstigen Tiere aus dem Netz oder vom Klebeband, wobei die Tiere oft schwer verletzt werden; sie brechen sich Flügel oder Beine und es werden ihnen große Teile ihres Feder- oder Fellkleides einfach ausgerissen (so, als würde man uns alle Kopfhaare ausreißen!)!
Nun steckt er diese unzähligen Tiere in Drahtkäfige.
Dazu kommen die Verluste während des Transportes per Schiff oder Flugzeug: Wenn der Tierfänger genug gefangen hat, werden die Tiere einer brutalen Zwangsfütterung unterzogen; dabei stirbt schon ca. 1/3 der Tiere. Danach werden die Exoten, auf engstem Raum in Kartons, Papiersäcken oder Drahtkäfigen für den Transport zusammengepfercht.
Den Arbeitern fällt oft ein Käfig herunter, sodass sich die Tiere schwer verletzten, sich Flügel oder Beine brechen.
Exotische Tiere werden so auf Schiffe und Flugzeuge verladen und müssen ohne Futter, ohne Wasser und mit nur sehr wenig Luft zum Atmen auf engstem Raum auf diese „Horror-Reise“ gehen.
Die meisten aller exotischen Tiere (3/4) sterben auf diesem Transport durch verdursten, ersticken oder an ihren Verletzungen. Die armseligen Tiere, die überleben, müssen während dem ganzen Transport neben ihren toten Freunden dahinvegetieren.
Insgesamt sterben vom Fang bis zur Ankunft der Tiere in den Zoogeschäften 80 % aller exotischen Tiere.
Und die Tierfänger machen auch vor artengeschützten Tieren nicht halt. Damit sind Zoohandel und KäuferInnen von exotischen Tieren am weltweiten Artensterben direkt beteiligt. Die Gier nach dem „besonderen“ Haustier macht auch vor Schlangen, Echsen, Spinnen, Schildkröten, Krokodilen, Raubkatzen und Wüstenfüchsen nicht halt.
Das alles müssen exotische Tiere aushalten, nur um bei uns zuhause oft ganz allein und von niemandem beachtet in einen Käfig gesteckt zu werden, also um ihr Leben in Einzelhaft zu verbringen! Viele Tiere leben ursprünglich in großen Familien und leiden sehr unter der Einsamkeit und der Gefangenschaft (z. B. Heimweh).
Bitte kauft keine exotischen Tiere, denn sie müssen schreckliches durchmachen, bis sie zu euch kommen. Und ihr rettete die Tiere auch nicht, indem ihr sie kauft, denn der Tierhändler kauft gleich am nächsten Tag wieder neue bedauernswerte Tiere nach!
Wenn ihr schon exotische Tiere zuhause habt, behandelt sie bitte gut und nehmt einen zweiten Tierfreund dazu, dass auch dieses Tier eine Familie hat wie ihr auch! Wenn diese Tiere aber gestorben sind, kauft bitte keine neuen mehr nach, denn diese Tiere müssen ja schrecklich leiden, bis sie wiederum bei euch im Käfig landen!

Erstickende Tierliebe

Mit ihrer Liebe zu unseren Mitgeschöpfen rechtfertigen die Menschen den Drang, Tiere in den eigenen vier Wänden einzusperren. Doch was der/die TierhalterIn als „tiergerecht“ bzw. als „artgerecht“ empfindet, wird den Ansprüchen des Tieres in den seltensten fällen gerecht. So liegen die Gründe, warum Menschen sich mit Tieren umgeben eher auf reinen Egoismus begründet. Das Tier als Prestigeobjekt, als Mittel zur Macht oder zur Bekämpfung der eigenen Einsamkeit, als bedauernswertes Zuchtobjekt oder Spielzeug.
Doch wie bei jedem Spielzeug oder bei jeder Modeerscheinung geht der Reiz des Neuen schnell vorbei. Wie eine ausgediente Jacke werden die Lebewesen dann in die Tierheime abgeschoben, wenn sie Glück haben. Andere werden einfach ausgesetzt oder umgebracht, oftmals durch aktuelle Modetiere (vgl. Hundefutter-Werbung: zuerst der Collie, später der Rottweiler und jetzt der Golden Retriever) ersetzt. Wie es den Tieren ergeht, wenn sie ihre Familien verlieren, interessiert die HalterInnen nicht. Die Empfindungen der Tiere stören nur beim Befriedigen des eigenen Egoismus.
Bei jedem Hautier handelt es sich um ein Lebewesen, das fühlt und atmet und Schmerzen empfinden kann, um ein individuelles Leben mit Gefühlen, Bedürfnissen, mit dem Wunsch nach Bewegung und Freiheit. Für uns Menschen gibt es nur einen einzigen Grund, Tiere in unseren Lebensraum aufzunehmen, um sie vor der Ausbeutung und den Quälereien und Missbrauch anderer Menschen zu schützen.

Qualzüchtungen

Für viele Menschen ist das Tier ein Statussymbol, und es ist ihnen eine Genugtuung, wenn sie ein Rassetier mit ellenlanger Ahnentafel vorweisen können. Züchter züchten auf Schönheit, oder besser gesagt auf das, was manche Menschen darunter verstehen. Bei diesen Versuchen, die Natur „nachzubessern“, wird keinerlei Rücksicht auf die Gesundheit der Tiere genommen. Durch die „herzigen“ Stupsnäschen haben die Tiere z. B. mit ständigen Zahnproblemen, chronischer Atemnot und Bronchitis, Entzündungen der Kieferhöhlen, Augenentzündungen etc. zu leiden. Bei vielen Rassen kommt zusätzliche Verstümmelung durch das Abschneiden von Schwanz und Ohren hinzu, was die Tiere in ihrer sozialen Kommunikation stark einschränkt. Dem Tier wird damit unnötiger Schmerz zugefügt, außerdem ist der Schwanz ein wichtiges Steuerungs- und Ausdrucksorgan, wie die Arme beim Menschen. Des Weiteren sind hochgezüchtete Tiere oft hypernervös, neurotisch und krankheitsanfällig. Obwohl die Tierheime überquellen vor intelligenten, gesunden Tieren, wird weitergezüchtet.

Wenn du ein Haustier zu dir nehmen kannst, nimm dir bitte ein armes, verstoßenes Tier aus dem Tierheim!
Regeln für die Zusammenfassung: unser Steckbrief ist kurz & knapp, in einer klaren Sprache auf Deutsch geschrieben und nennt die Dinge beim Namen.
Sowohl die Bedeutung, als auch die Definition und Herkunft des Begriffs sowie seine Abkürzung wird in einer prägnanten Übersicht, die die wichtigsten Inhalte enthält, verständlich erläutert. Wenn es der Sachverhalt erlaubt, werden die Daten in einer Tabelle als Liste präsentiert.

Schon gewusst ...



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