// Bavaria //
Bavaria (der latinisierte Ausdruck für Bayern) ist der Name einer monumentalen Bronzestatue aus dem 19. Jahrhundert in München. Sie ist eine weibliche Verkörperung der bayerischen Heimat und damit ihrer Kraft und Herrlichkeit.
Die Statue ist Teil eines Ensembles, zu dem auch eine Ruhmeshalle und ein Treppenhaus gehören. Sie wurde von Ludwig I. von Bayern in Auftrag gegeben, wobei der konkrete Entwurf im Wettbewerb ausgewählt wurde.
Sie wurde zwischen 1844 und 1850 in der Münchner Gießerei von J.B. Stiglmair gegossen und ist die erste Kolossalstatue seit der klassischen Antike, die vollständig aus gegossener Bronze besteht. Sie galt und gilt bis heute als technisches Meisterwerk. Aufgrund ihrer Größe musste sie in mehreren Teilen (Kopf, Brust, Hüfte, untere Hälfte und Löwe) hergestellt werden; sie ist 18,5 Meter hoch und wiegt etwa 88 Tonnen. Sie ruht auf einem Steinsockel, der 8,92 Meter hoch ist.
Eine innere Rundtreppe führt zu einer Plattform im Kopf, wo 4 Öffnungen im Helm den Blick auf die Theresienwiese und die Münchner Innenstadt freigeben.
Entstehung
28. Mai 1837 | Vertrag zwischen dem Auftraggeber König Ludwig I. von Bayern und dem Architekten Leo von Klenze, dem Bildhauer Ludwig von Schwanthaler sowie dem Leiter der Königlichen Erzgießerei, dem Bronzegießer Johann Baptist Stiglmaier (Ferdinand von Miller als Nachfolger erwähnt) zur Errichtung der Ruhmeshalle (1853 vollendet) und dazugehörig zur Herstellung einer kolossalen Bronzestatue |
Juni 1837 bis 1840 | Skizzen zur Darstellung der Bavariafigur, kleinformatige Hilfsmodelle zur plastischen Umsetzung, 1. Versuche mit vergrößerten Hilfsmodellen |
1840 bis Sommer 1843 | Bau einer Bauhütte und darin Errichtung eines Modells im Verhältnis 1:1 zur fertigen Statue ("Original-Modell") |
Sommer bis Herbst 1843 | Zerlegung des Original-Modells, Formenbau für den ersten Guß |
11. September 1844: | Guß des Kopfes |
11.Oktober 1845 | Guß des Oberkörpers der Statue |
1846: | Guß des mittleren Körperteils |
Juli 1848 | Vorbereitung zum Guß des Unterteils; Arbeiten an den Gußformen zum Löwen |
22. Juni 1850 bis 7. August 1850 | Montage |
9. Oktober 1850 | Enthüllung und Einweihung |
Technische Daten (nach Kreztschmar) | Höhe des Sockels: 8,92 m - der Figur bis zum Scheitel: 15,75 m - der Figur mit linkem Arm: 18,52 m Gesamthöhe des innen begehbaren Monuments 27,44 m |
Metallegierung (nach Gruber/Mach) | Zinnbronze aus 93% Kupfer, 6% Zinn, 1% Zink und Blei. Als Altmaterial wurden türkische und norwegische Kanonen eingeschmolzen |
Wandstärke der Bronze | 3/4 Zoll = 18,24 mm im unteren Drittel, bis 1/2 Zoll = 12,16 mm im oberen Teil (1 Bayerisches Zoll = 24,32 mm) |
Gewicht | 1560 Ztr |
Gußteile (eigene Beobachtung) | 4 große, 5 mittlere, mindestens 14 kleine Gußteile |
Gußverfahren | Hergestellt im Sandguß = Hohlguß |
Kurze Übersicht aller zur Kategorie Bauwerke (214)
zugeordenten Fakten.
Sowohl die Bedeutung, als auch die Definition und Herkunft des Begriffs sowie seine Abkürzung wird in einer prägnanten Übersicht, die die wichtigsten Inhalte enthält, verständlich erläutert. Wenn es der Sachverhalt erlaubt, werden die Daten in einer Tabelle als Liste präsentiert.
Schon gewusst ...
Städte, Dörfer, Gebäude, Monumente, Gebirge sowie Denkmäler können lebhafte Geschichten „erzählen“. Hier haben wir eine Sammlung von interessanten & wissenswerten (teilweise auch kuriosen) Fakten zum Thema Sehenswürdigkeiten aller Art zusammengestellt. Zur Übersicht aller interessanten Fakten & wissenswerten Tatsachen zum Thema Orte.
Bei Objekten aus der realen Welt werden selbstverständlich auch die Dimensionen wie Höhe, Breite, Tiefe und Länge, Gewicht, bzw. Entfernung, Geschwindigkeit sowie die Zusammensetzung mit in die Analyse einbezogen. Das erklärte Ziel dieser Einträge ist, zur Verbreitung des gesicherten Wissens auf einer soliden Basis beizutragen.