// Bedeutung von Zeit //

Was ist Zeit? Woher kommt sie und wohin geht sie? Oder wie Einstein fragte: 'Was macht die Zeit, wenn sie vergeht?'

Der Versuch einer Definition: Zeit ist der unendliche kontinuierliche Ablauf (fließen der Zeit) von Existenz und Ereignissen, der sich in scheinbar irreversibler Reihenfolge aus der Vergangenheit über die Gegenwart in die Zukunft abspielt.

Zeit unterliegt dem Versuch, sie durch verschiedene Messungen quantifizierbar zu machen: die Reihenfolge von Ereignissen, die Dauer von Ereignissen oder die Intervalle zwischen ihnen. Die Zeit wird zusammen mit den drei räumlichen Dimensionen oft als vierte Dimension bezeichnet.

Zeit; Substantiv [die]


  1. Das Nacheinander von Ereignissen in bestimmten messbaren Abschnitten: die Geschwindigkeit ist der Quotient aus Weg und Zeit.
  2. Zeiteinheiten wie Stunden, Tage, Wochen usw., die jmdm. für etwas zur Verfügung stehen: er weiß nichts mit seiner Zeit anzufangen.
  3. Eine bestimmte Minute oder Stunde innerhalb einer Zeitmessung: haben Sie die genaue Zeit? Synonym: Uhrzeit
  4. Die Uhrzeit in einer bestimmten Zone auf der Erde: die Zeit im Frühjahr (auf Sommerzeit) umstellen.
  5. Zeitpunkt oder Termin für etwas: eine Zeit für ein Treffen festlegen.
  6. Zeitraum oder Frist für etwas: ich habe noch zwei Wochen Zeit für diese Arbeit.
  7. Eine charakteristische Ära oder Epoche in der Geschichte: die Zeit der Aufklärung; die Zeiten haben sich geändert; das ist halt der Geschmack der Zeit.
  8. Eine grammatische Form des Verbs: In welcher Zeit steht dieser dieses Verb? Synonym: Tempus

Zeitpfeil

Mit dem Begriff „Zeitpfeil“ ist die Tatsache gemeint, dass es eine eindeutige und gerichtete Verbindung zwischen Vergangenheit und Zukunft gibt. C.F. von Weizsäcker hat es in dem prägnanten Ausspruch zusammengefasst: „Die Vergangenheit ist faktisch, die Zukunft ist möglich.
Und der Physiker Albert Einstein (1879 bis 1955) stelle Jahre nach der Veröffentlichung seiner "Relativitätstheorie" die faszinierend Frage: "Was macht die Zeit, wenn sie vergeht?" an den großen Mathematiker Kurt Gödel (1906 bis 1978).
Der Physiker John A. Wheeler (1911 bis 2008) hat die Zeit mit dem Spruch eines Graffitis charakterisiert: „Zeit ist die Art der Natur zu verhindern, dass alles gleichzeitig passiert.“ (Original: „Time is nature's way to keep everything from happening all at once.“)

Die Gegenwart ist quasi Punkt auf dem Zeitstrahl, und wie alle Punkte in der Mathematik ohne Ausdehnung. Der Mensch (und wahrscheinlich alle Lebewesen) erleben die Zeit immer nur als Gegenwart (sozusagen im „Hier und Jetzt“).

Das die Zeit dabei fließt, ist kein Erleben, sondern eine nachträgliche Abstraktion. Teilweise wird die Zeit dabei auch als eine Art Behälter gedacht, der eben diese fließen ermöglicht.

Als subjektives Erlebnis verläuft die Zeit (anders als die gemessene Zeit) für verschiedene Lebewesen mit unterschiedlicher Geschwindigkeit (auch für solche derselben Art / Gattung).


Zeitintervall

Ein Zeitintervall beschreibt die Dauer eines Zeitabschnitts ohne Bezugnahme, wann das Zeitintervall beginnt oder endet. Synonyme sind Zeitabstand, Zeitabschnitt, Zeitspanne, Zeitraum, Zeitphase oder Zeitperiode.

Es gibt allgemeine Zeitintervalle, wie dem zwischen zwei Sonnenaufgängen als voller Tag, als auch sehr physikalisch definierte, wie dem Zeitintervall der Atomsekunde.


Der in der modernen Physik kürzeste Zeitraum von Bedeutung ist die nach dem Physiker Max Planck benannte Planck-Zeit (ca. 10−43 s); eines der längsten Intervalle ist das „Galaktisches Jahr“: die Dauer eines Umlaufs unseres Sonnensystems um das Zentrum der Milchstraße (ca. 225 Millionen Jahre).


Philosophie

Zwei gegensätzliche Standpunkte in Bezug auf das „Wesen der Zeit“ werden unter prominenten Philosophen diskutiert.

Eine Ansicht ist, dass die Zeit ein Teil der fundamentalen Struktur des Universums ist - eine von Ereignissen unabhängige Dimension, in der Ereignisse nacheinander auftreten. Isaac Newton stand hinter dieser Theorie, daher wird sie manchmal als Newtonsche Zeit bezeichnet (auch absolute Zeit (und Raum)). Hier wird Zeit wie ein „leerer“ Behälter gedacht, in den Ereignisse platziert werden können (oder auch nicht); Aber Zeit bleibt ein Container, der unabhängig davon existiert, ob in ihm etwas passiert.

Die gegenteilige Ansicht ist, das Zeit Teil einer fundamentalen intellektuellen Struktur ist (zusammen mit Raum und Zahlen), mit denen Menschen Ereignisse in eine Reihenfolge bringen oder vergleichen. Diese zweite Ansicht, steht in der Tradition von Gottfried Leibniz und Immanuel Kant, und besagt, dass die Zeit weder ein Ereignis noch ein Ding ist und somit nicht selbst messbar ist, und das Zeitreisen unmöglich sind.


Bei der Zeit handelt es sich nach Kant nicht um einen aus der Erfahrung abgeleiteten Begriff sondern (genau wie beim Raum), um eine a priori gegebene Vorstellung / Konzept „Die Zeit ist eine notwendige Vorstellung, die allen Anschauungen zum Grunde liegt.“ [Kritik der reinen Vernunft, Der transzendentalen Ästhetik]. Das heißt, sowohl Zeit als auch Raum kann der Mensch nicht „erkennen“ sie sind Vorrausetzung für jede Erkenntnis.


Physik

In der Physik ist Zeit eindeutig operativ definiert als das "was eine Uhr anzeigt". Die Zeit (Formelzeichen: t) ist eine der sieben fundamentalen physikalischen Größen (neben Masse, Temperatur, Strom, etc.,) und wird verwendet, um abgeleitete Größen zu definieren: Geschwindigkeit als Meter/Sekunde.

Derzeit wird die internationale SI-Einheit, die Sekunde (s), durch als ein Vielfaches der Übergangsfrequenz von Cäsiumatomen definiert.


Relativitätstheorie

Bis zur Neuinterpretation durch Albert Einstein, wurde davon ausgegangen, dass die Zeit überall im Universum dieselbe ist, und alle Beobachter das gleiche Zeitintervall für jedes Ereignis messen.


Einstein postulierte in der „speziellen Relativitätstheorie“ die Konstanz und Endlichkeit der Lichtgeschwindigkeit (c) für alle Beobachter (und damit und die Notwendigkeit des Äthers entbehrlich sei). Er zeigte, dass dieses Postulat zusammen mit einer vernünftigen Definition für die Gleichzeitigkeit von zwei Ereignissen, erfordert, dass Entfernungen komprimiert erscheinen und Zeitintervalle verlängert werden.

Es dann sich eine bequeme mathematische Formulierung in Minkowski Raumzeit, eine Struktur, die die drei Dimensionen des Raumes mit einer einzigen Dimension der Zeit kombiniert. In diesem Formalismus können Entfernungen im Raum durch die Dauer, die das Licht für diese Distanz braucht (daher: Lichtjahr) gemessen werden.

Zwei Ereignisse in der Minkowski-Raumzeit werden durch ein invariantes Intervall getrennt. Verschiedene Beobachter können verschiedene Distanzen oder verschiedene Zeitintervalle zwischen zwei Ereignissen berechnen, aber das invariante Intervall zwischen den Ereignissen ist unabhängig vom Beobachter (und seiner Geschwindigkeit).


Zeitwahrnehmung

Der Begriff, manchmal auch Zeitgefühl genannt, ist noch nicht scharf definiert und beschreibt das subjektive Erleben von Zeit, insbesondere das Erleben von Gleichzeitigkeit.

Das Erleben und die Messung der Zeit haben unterschiedliche philosophische, biologische, physiologische und physikalische Aspekte. Die subjektiv erlebte Gegenwart z.B. umfasst in der Physiologie eine Zeitspanne von 2-3 Sekunden, während man in der Physik unter Gegenwart eine scharfe Grenze zwischen Vergangenheit und Zukunft versteht.


Nach neuropsychologischen Untersuchungen soll diese Spanne von 2-3 Sekunden in etwa 50-100 Anteile gequantelt sein, die somit jeweils Intervalle von etwa 30 msec. umfassen.
Beispielsweise können bis zu 0,03 Sekunden kurze Geräusche noch nach ihrer Reihenfolge unterschieden und als Abfolge zeitlich aufgelöst werden.

Auch ob die Zeit selbst "gefühlt" wird, analog zu einer Empfindung oder ob der „Zeitsinn“ nicht vielmehr ein „Bewertung“ ist, ist Gegenstand der Forschung.


Zeitmessung

Die Methoden der zeitlichen Messung oder der Chronometrie können in zwei Kategorien unterteilt werden: den Kalender, ein Werkzeug für die Organisation von Zeitintervallen, und die Uhr, einen physikalisches Instrument, das abhängig von einer Referenz (Schwingsystem), Zeiträume misst.


Uhrzeit

Die Uhrzeit ist die Angabe eines Zeitpunkts (17:30:33), ausgedrückt meist in Stunden, Minuten und Sekunden;

Sie wird in Abhängigkeit vom Ort (Zeitzone; früher wahre oder mittlere Ortszeit) festgelegt. Der Tag ist in 24 Stunden, die Stunde in 60 Minuten und die Minute in 60 Sekunden unterteilt.



Wörter

In der deutschen Sprache wimmelt es nur so von Wörtern die direkt auf die Zeit referenzieren. Hier eine kleine Auswahl.

Zeit - Am Anfang





Zeit - Zeitpunkt   und      Zeitraum

Zeitdruck, Zeitalter, Zeitangabe, Zeitdifferenz, Zeiteinteilung, Zeitlupe, Zeitmessung, Zeitplan, Zeitpunkt, Zeitraum, Zeitrechnung, Zeitspanne, Zeitstempel, Zeitunterschied, Zeitmangel, Zeitverschiebung, Zeitumstellung, Zeitmanagement, Zeitvertreib, Zeitverlust, Zeitaufwand

Zeitarbeiter, Zeitgenosse, Zeitform, Zeitung, Zeitschrift, Zeitbombe, Zeitgeist, Zeitkarte. Zeitzeuge, Zeitwort



 

zeitgemäß, zeitgerecht, zeitgleich, zeitraubend, zeitweise, zeitig, zeitlebens, zeitlich, zeitlos, zeitnah, zeitkritisch, zeitraubend, zeitweilig, zeitunabhängig


Zeit - In der Mitte / Am Ende

Halbzeit, Teilzeit, Weihnachtszeit, Freizeit, Schulzeit, Urzeit, Mittagszeit, Wartezeit, Schonzeit, Lebenszeit, Steinzeit, Belichtungszeit, Uhrzeit, Erhebungszeitraum, Blütezeit, Nachkriegszeit, Restlaufzeit, Lieferzeit, Jahreszeit, Reaktionszeit, Erntezeit, Sommerzeit, Neuzeit, Hochzeit, Probezeit, Stoßzeit, Abflugzeit, Auszeit, Bedenkzeit, Echtzeit, Endzeit, Fahrzeit, Gezeiten, Glanzzeit, Langzeitfolge, Parkzeituhr, Redezeit, Übergangszeit, Unzeit, Vollzeitschule, Urlaubszeit

 

derzeit, frühzeitig, zuzeiten, gleichzeitig, vorzeitig, rechtzeitig, zwischenzeitlich, allzeit, seinerzeit,
zuzeiten, jederzeit, beizeiten, gezeitigt, kurzzeitig, vorzeitlich, zurzeit

 

Zwischen der Zeit; mit der Zeit gehen; im Laufe der Zeit; von Zeit zu Zeit; seit ewigen Zeiten; die Zeichen der Zeit; die Zeit totschlagen;
sich Zeit nehmen; es ist höchste Zeit; zu meiner Zeit; in jüngster Zeit; keine Zeit verlieren (dürfen); die Zeit drängt


Regeln für die Zusammenfassung: unser Steckbrief ist kurz & knapp, in einer klaren Sprache auf Deutsch geschrieben und nennt die Dinge beim Namen.
Sowohl die Bedeutung, als auch die Definition und Herkunft des Begriffs sowie seine Abkürzung wird in einer prägnanten Übersicht, die die wichtigsten Inhalte enthält, verständlich erläutert. Wenn es der Sachverhalt erlaubt, werden die Daten in einer Tabelle als Liste präsentiert.

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Bei Objekten aus der realen Welt werden selbstverständlich auch die Dimensionen wie Höhe, Breite, Tiefe und Länge, Gewicht, bzw. Entfernung, Geschwindigkeit sowie die Zusammensetzung mit in die Analyse einbezogen. Das erklärte Ziel dieser Einträge ist, zur Verbreitung des gesicherten Wissens auf einer soliden Basis beizutragen.