// Dreikantmuschel //

Die 2 bis 5 Zentimeter großen Muscheln (wegen der Maserung ihrer Schale auch Zebramuschel genannt) sind gerundet und dreieckig geformt. Die Schale besteht aus Aragonit; chemisch gesehen ein Calciumcarbonat.

Dreikantmuscheln reisen als blinde Passagiere um die Welt und verdrängen einheimische Arten aus ihrem Ökosystem. Sie heften sich an die Außenwand von Schiffen oder schwimmen als Larven in ihrem Ballastwasser und können in kurzer Zeit neue Lebensräume besiedeln.

Dreikantmuschel

Die Dreikantmuschel erinnert von ihrer Form her an die Miesmuscheln.


Dreikantmuscheln (Dreissenidae) sind eine Familie von kleinen Süßwassermuscheln. Sie befestigen sich an Steinen oder an jeder anderen festen Oberfläche mit ihrem Byssus. Die Schale dieser Muscheln ähnelt von ihrer Form her den echten Muscheln, wobei diese Gruppe jedoch keineswegs eng mit diesen, sondern eher mit den Venusmuscheln (Venerida), verwandt ist.

Ballastwasser

Alle sieben Monate besiedelt ein neuer Meeresbewohner auf Dauer die Nordsee. Einige der verschleppten Tierarten werden zum Problem.

Seit dem letzten Jahrhundert verwenden Schiffe Ballastwasser, um den Tiefgang zu regulieren und die Lage teilweise beladener Schiffe zu stabilisieren. Je nach Gewicht der Ladung transportiert ein moderner Frachter bis zu 100.000 Tonnen Wasser in Ballasttanks oder Laderäumen.
Jährlich werden acht bis zehn Milliarden Tonnen Ballastwasser transportiert, davon gelangen mindestens 300 Millionen Tonnen in Küstengewässer und Häfen. Allein in der deutschen Bucht werden jährlich 2-10 Millionen Tonnen Ballastwasser aus aller Welt mit Millionen fremder Organismen abgelassen.
Die meisten Organismen sinken in den Ballasttanks auf den Boden und bilden Dauerstadien, die erst ‚erwachen‘ wenn sie wieder in sauerstoffreiches Wasser kommen.

Die Sedimente der Tanks zeigen eine reiche Faunenvielfalt. Hier können sich auch toxische Algen und humanpathogene Keime verstecken. Streptokokken, Kolibakterien und vor allem Cholera-Bazillen wurden fast regelmäßig im Ballastwasser nachgewiesen. 1991 begann eine Cholera-Epidemie an den Küsten Mexikos und Perus und trat danach in lateinamerikanischen Häfen auf, vermutlich verschleppt durch Frachtschiffe. Cholera-Bazillen sind eigentlich nicht salzwasserresistent und halten sich in anderen Organismen versteckt. Diese Organismen müssten ausgeschaltet werden. Aber bisher fehlen die geeigneten Methoden oder sie sind zu teuer…

Einwanderung

Klar, dass auch andere Probleme nicht lange auf sich warten lassen: Toxische Algenblüten mit fremden Arten vor Australien, Aquakulturen durch eingeschleppte Parasiten vernichtet, oder eben „Die Muschelplage“:
Die Zebra- oder auch Dreikantmuschel kam am Anfang dieses Jahrhunderts vom Schwarzen Meer über die Kanäle der Binnenschifffahrt nach Europa, wo sie sich dank ihrer freischwimmenden Larven (die gibt es sonst nur bei Seemuscheln) schnell in Flüssen und Seen ausbreitete.

Heute hat diese Muschel die Gewässer derart stark besiedelt. dass sie nicht nur als willkommener Bioindikator für die Frühwarnung bei Gewässerverschmutzung genutzt wird, sondern auch fast alle einheimischen Bodenlebewesen zu verdrängen droht. Sie verstopft Kühlwasserrohre der Industrie, Wasserkraftwerke und sogar Trinkwasserleitungen. Millionenschäden an diesen Installationen müssen jährlich beseitigt werden. In Amerika, wo sie auch eingeschleppt wurde, gilt sie als ökologischer Staatsfeind Nr.1.

Alarm! Aliens im Wasser!

Der Schiffsbesitzer kennt die possierlichen Tierchen in der Regel auch. Spätestens, wenn er mal aus Umweltschutzgründen versucht hat, ein Jahr ohne giftiges Antifouling durchzustehen. Dann ist im Herbst der gesamte Rumpf ab der Wasserlinie schön gleichmäßig mit festsitzenden dreikantigen Muscheln bewachsen, die sich nur mit massiver Gewalt entfernen lassen… Also mussten wir doch wieder zum Gift-Topf greifen. Kupfer jedenfalls hält die Mollusken auf Distanz. Nach Angaben der Internationalen Gewässerschutzkommission IGKB sind Farben mit möglichst wenig metallischem Kupfer (Kupferbronze) den kupfersalzhaltigen Farben vorzuziehen.

Neue Invasion

Kaum zu glauben, aber die Zebramuschel ist in Deutschland schon nicht mehr der Haupteinwanderer. Das Schwarze Meer hat noch mehr zu bieten:
Seit viele Flüsse dank der vielen eingeleiteten Abwässer und Düngemittel zu Brackwasser geworden sind, fühlen sich dort Lebewesen aus den Mündungsgebieten wie z.B. die aus China stammende Wollhandkrabbe wohl.
Derzeit ist es die durch den Rhein-Main-Donau-Kanal einwandernde Brackwassergarnele, die den Zebramuscheln das Revier streitig macht…
Bleibt abzuwarten, wie sich die neue Art in unseren Gewässern auswirken wird und was danach noch alles kommt…

Regeln für die Zusammenfassung: unser Steckbrief ist kurz & knapp, in einer klaren Sprache auf Deutsch geschrieben und nennt die Dinge beim Namen.
Sowohl die Bedeutung, als auch die Definition und Herkunft des Begriffs sowie seine Abkürzung wird in einer prägnanten Übersicht, die die wichtigsten Inhalte enthält, verständlich erläutert. Wenn es der Sachverhalt erlaubt, werden die Daten in einer Tabelle als Liste präsentiert.

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