// Angela Merkel - Biographie //

Diese kurze tabellarische Biographie von Angela Merkel listet die wichtigsten Etappen ihres politischen und privaten Lebens auf.

Merkel wird weithin als de facto-Führerin der Europäischen Union und als mächtigste Frau der Welt betrachtet.

Im Jahr 2007 war Merkel Präsidentin des Europäischen Rates und spielte eine zentrale Rolle bei den Verhandlungen über den Vertrag von Lissabon und der Berliner Erklärung. Eine ihrer Prioritäten ist die Stärkung der transatlantischen Wirtschaftsbeziehungen mit den USA. Sie spielte eine entscheidende Rolle bei der Bewältigung der Finanzkrise auf europäischer und internationaler Ebene und wurde als "der Entscheider" bezeichnet.

Biographie

  • Kindheit, Jugend, Ausbildung & Privates
  • 1954
    Am 17. Juli wurde Angela Dorothea Kasner in der Hansestadt Hamburg geboren und die Familie zog wenige Wochen später um, als ihr Vater, ein lutherischer Geistlicher, in Perleberg (Bundesland Brandenburg) ein Pfarramt erhielt.
  • 1961
    Einschulung an der Polytechnischen Oberschule (POS) in Templin (Landkreis Uckermark; etwa 16.000 Einwohner; ca. 70km von der polnischen Grenze entfernt).
  • 1973
    Abitur an der Erweiterten Oberschule (EOS) in Templin mit der Note 1,0 und Beginn des Studiums der Physik an der damaligen Karl-Marx-Universität in Leipzig.
  • 1977
    Heirat mit dem Physikstudenten Ulrich Merkel. Die Ehe blieb kinderlos und wurde 1982 in Ost-Berlin geschieden.
  • 1978
    Angela Merkels Diplomarbeit mit dem Titel „Der Einfluss der räumlichen Korrelation auf die Reaktionsgeschwindigkeit bei bimolekularen Elementarreaktionen in dichten Medien“ erhielt die Note 1.
    Beginn der Doktorarbeit am Zentralinstitut für Physikalische Chemie (ZIPC) in Berlin-Adlershof.
  • 1984
    An der Akademie der Wissenschaften der DDR lernt Merkel ihren späteren Ehemann kennen, den Quantenchemiker Dr. Joachim Sauer (* 1949).
    Seine Ehe mit einer Chemikerin, aus der 2 Söhne hervorgingen, wurde 1985 geschieden wurde.
  • 1986
    Promotion zum Dr. rer. nat. mit einer Dissertation über quantenchemische Zerfallsreaktionen. Die Arbeit wurde mit „sehr gut“ (magna cum laude) bewertet.
  • Politische Laufbahn
  • 1989
    Im Dezember 1989 begann Merkel beim neu gegründeten Demokratischen Aufbruch (DA) zu arbeiten.
  • 1990
    Merkel wird Pressesprecherin der DA. Diese gründet mit der "Deutschen Soziale Union" (DSU) und der Christlich Demokratische Union (CDU) der DDR das Bündnis "Allianz für Deutschland".

    18. März: Die erste (und einzige) freie Volkskammerwahl endete für den (DA) mit einem 0,9-Prozent-Desaster. Allerdings erlangt der Bündnispartner Ost-CDU 41 Prozent und so wurde die „Allianz für Deutschland“ faktischer Wahlsieger.

    12. April Merkel übernimmt das Amt der stellvertretenden Regierungssprecherin in der Koalitionsregierung (die im Oktober 1990 beendet wird) unter Lothar de Maizière.

    18. Mai: Die Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der DDR wird unterzeichnet.

    4. August: Ein Sonderparteitag der DA beschließt den Beitritt zur West-CDU

    3. Oktober: Wiedervereinigung; Merkel erhält die Planstelle einer Ministerialrätin (A 16) im Bundespresse- und Informationsamt (BPA).

    2. Dezember: Bei der ersten gesamtdeutschen Bundestagswahl am gewann Merkel ihren neuen Wahlkreis (Stralsund – Rügen – Grimmen) mit 48,5 % der abgegebenen Erststimmen. Bundesweit erhalten CDU und FDP 53,8 % der Stimmen.
  • Ministerin
  • 1991
    Am 12. Januar 1991 wird das Kabinett Kohl IV gebildet. Merkel wird Ministerin des „Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend“ (kurz: BMFSFJ).

    23. November: Merkel bewirbt sich für den CDU-Landesvorsitz in Brandenburg, musste jedoch eine Abstimmungsniederlage gegen Ulf Fink hinnehmen.

    17. Dezember Auf dem CDU-Bundesparteitag in Dresden wird sie zur stellvertretenden Bundesvorsitzenden (der vorherige Amtsinhaber war Lothar de Maizière).

    Anmerkung: Merkels Ihr schneller Aufstieg als Quereinsteigerin gründete sich ausschließlich auf die Gunst des Bundeskanzlers („Kohls Mädchen“). Ihre Konkurrenten waren in Karrierenetzwerken wie dem Andenpakt zusammengeschlossen waren, gegen die sie zunächst keine eigene Hausmacht geltend machen konnte.
  • 1993
    Angela Merkel nutzt die Chance, ihre Macht in der Partei auszubauen, indem sie Günther Krause nach seinem politischen Rückzug (bedingt durch umstrittene Vergaben von Lizenzen für Autobahnraststätten) als CDU-Landesvorsitzende von Mecklenburg-Vorpommern nachfolgte.
  • 1994
    Im Kabinett Kohl V (dem letzten, danach wurde Gerhard Schröder Bundeskanzler) wird Merkel Bundesministerin für „Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit“.
  • 1998
    Die CDU/CSU erzielten mit 35,2 Prozent das schlechteste Ergebnis seit 1949 bei der Bundestagswahl am 27. September. Merkel wird erneut mit 37,3 Prozent per Direktmandat in den Bundestag gewählt.

    7. November: Wolfgang Schäuble, Kohls „ewiger Kronprinz“ wird zum neuen Bundesvorsitzenden der CDU gewählt. Auf seinen Vorschlag wird Merkel Generalsekretärin.

    30. Dezember: Heirat mit dem Professor für Physikalische und Theoretische Chemie (Humboldt-Universität; ab 1993) Joachim Sauer, den sie seit 1984 kennt.
  • 1999
    Im November wurde die CDU-Spendenaffäre öffentlich. Der CDU-Ehrenvorsitzende Helmut Kohl gab bekannt, dass er während seiner Zeit als Bundeskanzler 1,5 bis 2 Millionen entgegengenommen hatte. Trotzt des Verstoßes gegen das Parteispendengesetzes sagte er: „Und ich habe nicht die Absicht, deren Namen zu nennen, weil ich mein Wort gegeben habe“ (Zitat).

    Merkel veröffentlichte am 22. Dezember einen Gastbeitrag in der FAZ, in dem sie Kohls Haltung kritisierte und die Partei zur Abnabelung aufforderte:„Die Partei muss also laufen lernen, muss sich zutrauen, in Zukunft auch ohne ihr altes Schlachtross, wie Helmut Kohl sich oft selbst gerne genannt hat, den Kampf mit dem politischen Gegner aufzunehmen. Sie muss sich wie jemand in der Pubertät von zu Hause lösen, eigene Wege gehen.“

    Diese offene Kritik an Kohl, die bis dahin von der Parteiführung ungehört war, stieß auf ambivalente Reaktionen. Unter Funktionären wurde sie als „Vatermörderin“ und „Nestbeschmutzerin“ bezeichnet, erhielt aber auch viel Zuspruch für ihren riskanten Schritt, unter anderem von Christian Wulff.Der Parteivorsitzenden Schäuble wollte sie zunächst „eigentlich entlassen“ gab ihr aber später in der Sache Recht.
  • 2000
    Im Zuge der Spendenaffäre erklärte Schäuble seinen Rücktritt als Partei- und Fraktionsvorsitzender. Am 10. April 2000 wurde Angela Merkel auf dem CDU-Bundesparteitag in Essen mit 897 von 935 gültigen Stimmen zur neuen CDU-Bundesvorsitzenden gewählt. Friedrich Merz übernimmt den Vorsitz der CDU/CSU-Bundestagsfraktion.

    Ihr später Quereinstieg kam ihr nun zugute: Sie galt in der Öffentlichkeit und bei der Basis als in der Parteispendenangelegenheit unbelastet. Volker Rühe, Friedrich Merz und Edmund Stoiber standen ihrer Kandidatur kritisch gegenüber.
  • 2002
    Die Bundestagswahl am 22. September 2002 endete mit einer knappen Wiederwahl der rot-grünen Regierungskoalition unter Gerhard Schröder und Joschka Fischer. Angela Merkel hatte im Vorfeld zugunsten von Edmund Stoiber auf eine Kanzlerkandidatur verzichtet.

    Unmittelbar nach der verlorenen Bundestagswahl beanspruchte Angela Merkel den CDU/CSU-Fraktionsvorsitz im Bundestag. Der bisherige Amtsinhaber, Friedrich Merz wollte den Posten des Oppositionsführers jedoch nicht räumen. Auf der entscheidenden CDU-Präsidiumssitzung gab dann das Votum Stoibers zugunsten von Merkel den Ausschlag.
  • 2004
    Als Kandidaten für die Wahl zum Bundespräsidenten hatten sich sowohl Wolfgang Schäuble als auch Edmund Stoiber (CSU) frühzeitig positioniert. Beide konnten auf Unterstützung innerhalb von CDU und CSU hoffen. Innerparteiliche Gegenspieler Merkels wie Roland Koch und Friedrich Merz favorisierten sie.

    Horst Köhler galt als Merkels Kandidat, und sein hauchdünner Wahlerfolg mit einer Stimme Mehrheit in der Bundesversammlung am 23. Mai 2004 wurde als ein weiterer Ausbau ihrer Machtposition gewertet.

    In einer Rede im November äußert sich Angela Merkel mit den Worten „Die multikulturelle Gesellschaft ist gescheitert“ zur innenpolitischen Lage Deutschlands im Hinblick auf die Integration der muslimischen (vorwiegend türkischen) Bevölkerung. Dabei brachte sie auch den Begriff der deutschen Leitkultur erneut in die Diskussion und kritisierte, den aus ihrer Sicht, mangelnden Integrationswillen der Muslime.
  • Bundeskanzlerin
  • 2005
    Bei der Bundestagswahl am 18. September erreichten CDU/CSU mit der Spitzenkandidatin Angela Merkel 35,2 Prozent (2002: 38,5).

    Am 22. November wurde Angela Merkel mit den Stimmen von CDU/CSU und SPD (GroKo) zur Bundeskanzlerin gewählt. Sie ist die erste Frau, erste Naturwissenschaftlerin und mit 51 Jahren die jüngste Amtsinhaberin.
  • 2009
    Bei der Bundestagswahl am 27. September erreichen CDU/CSU 33,8 Prozent, die SPD mit Frank-Walter Steinmeier 23 Prozent und die FDP mit Guido Westerwelle 14,6 Prozent. Am 28. Oktober 2009 wird das Kabinett Merkel II vereidigt, eine schwarz-gelbe Koalition aus CDU/CSU und FDP.
    Karl-Theodor zu Guttenberg wurde Verteidigungsminister, Ursula von der Leyen Familienministerin, Philipp Rösler Gesundheitsminister und Annette Schavan Ministerin für Bildung & Forschung.
  • 2013
    Bei der Wahl des 18. Deutschen Bundestag am 22. September erhält die CDU/CSU 41,5 Prozent, die SPD 25,7, Die Linke 8,6, die Grünen 8,4 und die FDP ist mit 4,8 Prozent nicht mehr vertreten.
    Am 17. Dezember wird das Kabinett Merkel III mit den Stimmen der CDU/CSU und SPD (GroKo) gebildet.
  • 2018
    Am 14. März wählen die Abgeordneten der schwarz-roten Koalition (GroKo) zum vierten Mal Angela Merkel zur Bundeskanzlerin (Kabinett Merkel IV).
    Die vorausgegangene Wahl am 24. September 2017 bescherte der CDU/CSU 32,9 Prozent, der SPD 20,5 der AFD 12,6, der FDP 10,7, der Linken 9,2 und den Grünen 8,9 der Sitze im Bundestag. Die etwa 6 Monate bis zur Vereidigung der Regierung ist die längste Phase einer Regierungsbildung seit den ersten demokratischen Wahlen zum Reichstag (Januar 1919) der Weimarer Republik.

    Nach hohen Verlusten der Unionsparteien bei den Landtagswahlen in Bayern und Hessen Ende 2018 kündigte Angela Merkel an, nicht mehr für das Amt des CDU-Vorsitzenden zu kandidieren sowie nach dem planmäßigen Ende der Legislaturperiode im Jahr 2021 auch das Amt der Bundeskanzlerin nicht erneut anzustreben.

    Ihr Erzrivale, der Rechtsanwalt und ehemalige Richter (Amtsgericht Saarbrücken) Friedrich Merz (* 1955), der auch als Aufsichtsrat bei der AXA Versicherung, der Deutschen Börse AG, der Bank HSBC Trinkaus & Burkhardt sowie der Fondsgesellschaft BlackRock Inc. (verwaltetes Vermögen: 5,5 Billionen €; 13.000 Mitarbeiter; Gewinn: 3 Milliarden €) agiert, gab postwendend bekannt, für das Amt zu kandidieren.

Angela Merkel ist eine sehr erfolgreiche Frau hat sich jedoch nie besonders hervorgetan, wenn es darum ging, die Rechte der Frau zu stärken.

Als Frauenministerin im Kabinett Kohl hat Angela Merkel kaum etwas bewegt. Und auch der Einführung der bereits damals geforderten Quote zur Förderung der Gleichstellung von Mann und Frau erteilte sie eine Absage (auch wenn sie mehr als 1 Jahrzehnt später dieser zustimmte).

Die SPD ist seit ihrer Gründung vor über 140 Jahren die treibende politische Kraft für die Stärkung der Frauenrechte und die Herstellung von Chancengleichheit unter den Geschlechtern. Die Aufnahme des Gleichheitsgrundsatzes in die Verfassung, die Strafbarkeit der Vergewaltigung in der Ehe, die Einführung der „Quote“: Immer war es die SPD, die oft nach langem Kampf den Durchbruch erreicht hat.

Darüber hinaus strebt die SPD einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für Kinder ab dem 2. Lebensjahr sowie die schrittweise Gebührenfreiheit für Kindertagesstätten an.

Regeln für die Zusammenfassung: unser Steckbrief ist kurz & knapp, in einer klaren Sprache auf Deutsch geschrieben und nennt die Dinge beim Namen.
Sowohl die Bedeutung, als auch die Definition und Herkunft des Begriffs sowie seine Abkürzung wird in einer prägnanten Übersicht, die die wichtigsten Inhalte enthält, verständlich erläutert. Wenn es der Sachverhalt erlaubt, werden die Daten in einer Tabelle als Liste präsentiert.

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